Samstag, 4. September 2021

Woche 16: Abschluss meiner „Klosterzeit“

Die 16. Woche war meine letzte „Klosterzeit“-Woche und in dieser fand die Abschlusswoche in Einsiedeln statt, zu der auch andere „Klosterzeitler“ kamen.

Für die Abschlusswoche kommt man nach der Beendigung seiner „Klosterzeit“ für fünf Tage nach Einsiedeln zurück und reflektiert dort mit P. Thomas das Erlebte. So traf ich auf Simon, Leonard und Tobias. Von Dienstag bis Freitag referierte jeweils einer von uns vieren und erzählte im Beisein von P. Thomas über seine persönliche „Klosterzeit“. Die Berichte der anderen „Klosterzeitler“ empfand ich als sehr spannend.

Während dieser Abschlusswoche pflegte ich wieder einmal den Fratergarten, erledigte Einkäufe und sortierte Abfälle in entsprechende Behältnisse ein. Außerdem ministrierte ich ein letztes Mal in der Vesper und in der Heiligen Messe.

So endet nun meine knapp viermonatige „Klosterzeit“, in welcher ich äußerst interessante Gespräche mit zahlreichen Mönchen führte, einige spannende Persönlichkeiten kennenlernen durfte und schöne Orte besuchte. Insbesondere durfte ich in diesen 16 Wochen das klösterlichen Leben besser kennenlernen und bekam so einen einzigartigen Einblick in eine benediktinische Lebensart. Ich bin sehr froh, dass ich eine „Klosterzeit“ gemacht habe, und ich wünsche allen weiteren „Klosterzeitlern“ viel Mut und Kraft sowie Gottes reichen Segen.

Ich hoffe, dass Euch meine Blog-Einträge gefallen haben und dass Ihr nun einen verständlicheren Eindruck einer „Klosterzeit“ in Einsiedeln bekommen habt.

Ich möchte mich bei der ganzen Gemeinschaft, insbesondere bei P. Thomas für die Organisation und Begleitung meiner „Klosterzeit“, auf das Allerherzlichste bedanken – es war eine sehr schöne Zeit bei Euch in Einsiedeln!

Markus


Dienstag, 24. August 2021

Woche 15: Urlaubstage

Ich nahm diese Woche die zweite Hälfte meiner Urlaubstage in Anspruch und sah mir in diesen dreieinhalb Tagen zwei Städte und ein Kloster an. 

Ich besichtigte die Stadt Luzern und besuchte dort unter anderem die Hofkirche St. Leodegar und die Jesuitenkirche. Weiters wanderte ich zur Museggmauer und bestieg die öffentlich zugänglichen Museggtürme, die eine schöne Aussicht auf die Stadt gewähren. Die Museggmauer und Museggtürme sind ein Teil der Luzerner Stadtbefestigung. 

 

Luzern
 

An einem anderen Tag fuhr ich in den Süden der Schweiz und flanierte durch die Stadt Lugano. Ich besichtigte beispielsweise die Kathedrale San Lorenzo und die Kirche Santa Maria degli Angeli, welche für ihr berühmtes Renaissance-Fresko der Passion und Kreuzigung Christi angesehen ist. Zu empfehlen ist ein Aufstieg mit der Standseilbahn San-Salvatore-Bahn auf den Monte San Salvatore, einen 912 Meter hohen Aussichtsberg am Ufer des Luganersees. Ich ging in die Kapelle, die sich auf dem Berg befindet und genoss von verschiedenen Aussichtspunkten die wunderschöne Aussicht über Lugano, den Luganersee und die umliegende Landschaft. 

 

Lugano
 

Am Donnerstag fuhr ich mit P. Philipp nach Engelberg. Während der Fahrt legten wir einige Zwischenstopps ein: Wir sahen uns das ehemalige Zisterzienserkloster Kappel an, welches heute als Bildungshaus genutzt wird und besuchten das Benediktinerinnenkloster St. Andreas in Sarnen, das für das Sarner Jesuskind bekannt ist. Weiters zeigte mir P. Philipp die Pfarr- und Wallfahrtskirche Sachseln, eine Kirche in Sachseln, die seit 1679 auch die Grabeskirche des 1487 verstorbenen Niklaus von Flüe (Bruder Klaus | 1417-1487) ist. Dieser im Jahre 1947 heiliggesprochene Schutzpatron der Schweiz lebte und wirkte im und um dem Dorf Flüeli-Ranft, welches zur Gemeinde Sachseln gehört. In diesem bekannten Wallfahrtsort besichtigten wir das Geburtshaus und das Wohnhaus von Bruder Klaus und wanderten in eine Schlucht namens Ranft hinunter, wo wir neben zwei Kapellen auch die Zelle von Bruder Klaus ansahen, in der dieser lange Zeit lebte. Nach der Besichtigung dieses Wallfahrtsorts fuhren wir nach Engelberg und P. Philipp zeigte mir die Klosterkirche der Benediktinerabtei Engelberg. Das Kloster Engelberg ist rund eineinhalb Autostunden vom Kloster Einsiedeln entfernt. Es war ein sehr schöner Ausflug und ich freue mich, dass mir P. Philipp so viele Orte zeigte. 

 

Kloster Engelberg
 

In den verbliebenen Tagen erledigte ich Einkäufe im Ort und chauffierte einen Mönch. Weiters ministrierte ich in der Vesper und in der Messe.

Die nächste Woche wird meine letzte im Kloster Einsiedeln sein, in der auch die Abschlusswoche stattfinden wird. Ich bin schon gespannt, wie diese Abschlusswoche verlaufen wird.

Markus


Sonntag, 15. August 2021

Woche 14: Maria Himmelfahrt

In der 14. Woche meiner „Klosterzeit“ bekam ich eine neue Aufgabe zugeteilt und unternahm mit ein paar Mönchen einen eindrucksvollen Ausflug.

Diese Woche schredderte ich weitere Dokumente und polierte darüber hinaus zahlreiche Stühle. Meine Hauptaufgabe fand allerdings in einem der Büroräume des Klosterarchives statt: Das Ausbinden von Maturaarbeiten, die vor einigen Jahren an der Stiftsschule des Klosters verfasst wurden. Hierzu löste ich die bedruckten Blätter aus den Mappen und sortierte diese Maturaarbeiten in spezielle Archivordner ein.

Am 15. August fand das Hochfest der Aufnahme Marias in den Himmel (= Maria Himmelfahrt) statt, bei dem ich in der festlichen Messe und der ebenso feierlichen Vesper ministrierte.

Am Donnerstagnachmittag durfte ich einige Mönche bei der Fahrt nach Schwyz begleiten. Schwyz ist der Hauptort des Kantons Schwyz, in dem auch Einsiedeln liegt. In dieser Gemeinde steht ein denkmalgeschütztes Rathaus, in welchem sich unter anderem der Kantonsratssaal und das Bezirksgericht Schwyz befinden. Im Rahmen einer Führung bekamen die Mönche und ich Einblicke in diese schönen, mit Holz verzierten, Räume. Das Rathaus von Schwyz ist allerdings auch für die eindrucksvolle Fassadenmalerei bekannt. 

 

Rathaus Schwyz
    

Am Samstag führte mich Br. Alexander in dem rechten Kirchturm der Klosterkirche Einsiedeln und zeigte mir in diesem die sogenannte Dreifaltigkeitsglocke, mit 5,8 Tonnen die Schwerste von insgesamt zwölf Glocken der Klosterkirche. Während wir uns im Kirchturm aufhielten hatten wir eine wunderschöne Aussicht auf das Dorf Einsiedeln.    

 

Dreifaltigkeitsglocke

Aussicht auf Einsiedeln
 

Ich bin sehr dankbar, dass ich bei diesen zwei Erlebnissen dabei sein durfte.

Diese Woche gefiel mir sehr und war auch wegen der zwei Besichtigungen abwechslungsreich. Meine „Klosterzeit“ wird in zwei Wochen zu Ende sein, weshalb ich nächste Woche meine noch vorhandenen Urlaubstage in Anspruch nehmen werde, worauf ich mich schon sehr freue.

Markus

 

Dienstag, 10. August 2021

Woche 13: Vielfältige Aufgaben

 In dieser Woche war die Arbeit nicht minder abwechslungsreich als in der zwölften Woche.

Ich arbeitete nach langer Pause wieder im Fratergarten und lernte durch eine zwei Tage andauernde Beschäftigung, die darin bestand, dass ich Dokumente schredderte, abermals einen neuen Arbeitsraum im Kloster kennen. Des Weiteren putzte ich einige Fenster in der Klausur (= ein abgegrenzter Bereich, in dem die Klostergemeinschaft lebt und der für Außenstehende ohne Erlaubnis nicht zugänglich ist).

Ich ministrierte wieder in der Vesper und erlebte erneut einen interessanten Austausch mit den Mönchen in der Rekreation.

Markus

Montag, 2. August 2021

Woche 12: Bundesfeiertag am 1. August

Die Arbeit in der zwölften Woche meiner „Klosterzeit“ war abwechslungsreicher als in den Wochen zuvor. Am Sonntag, 1. August fand auch ein gemütliches Zusammensitzen statt.

Ich finalisierte diese Woche meine Excel-Tabellen und erstellte zudem eine neue Excel-Tabelle, die sich mit einem anderen Thema beschäftigte. Gegen Ende der Woche bekam ich eine Aufgabe zugeteilt, die sich mit dem sogenannten „Monkstrail“ befasste. Der „Monkstrail“ ist eine Schnitzeljagd, die mit der Hilfe von QR-Codes über das ganze Klostergelände führt und so von einer gängigen Führung abweicht. Am Start derer bekommen die Teilnehmer eine Art Tafel, in der sich zahlreiche verschiebbare Blöcke mit QR-Codes befinden. Da diese QR-Codes erneuert gehörten, löste ich all die aufgeklebten QR-Codes ab und wechselte diese gegen Neue ein.

Am Wochenende ministrierte ich wieder und durfte anlässlich des am Sonntag stattgefundenen Bundesfeiertages am Mittagessen der Klostergemeinschaft teilnehmen, das sich von den alltäglichen Essen wie folgt unterschied: Es fand in einer kleinen Halle, die von Glasfenstern umrahmt ist, statt und bot mit verschiedenen Getränken und Grillgerichten sowie Kaffee und Kuchen Gaumenfreude.

Ich bin gespannt, was mich in den kommenden Wochen erwartet und hoffe, dass ich noch einiges erleben darf.

Markus

Samstag, 24. Juli 2021

Woche 11: Urlaubstage

Mir stehen während meiner knapp viermonatigen „Klosterzeit“ sieben Urlaubstage zu, von denen ich diese Woche die Hälfte in Anspruch nahm. Bei einem Urlaubstag muss man nicht zu den Gebets- und Essenszeiten erscheinen und hat somit den ganzen Tag zur freien Verfügung.

Ich nutzte die Zeit für Wanderungen in und um Einsiedeln und absolvierte die „7-Egg-Wanderung“, welche von Einsiedeln aus mit dem Bus und der Seilbahn in circa einer Stunde zu erreichen ist und schöne Aussichten auf Berge, Seen und Täler gewährt. Weiters spazierte ich an einem anderen Tag am Ufer des Sihlsees, einem in unmittelbarer Nähe zum Kloster Einsiedeln gelegenen Stausee, entlang. Ich besichtigte auch die Stadt Zürich und sah mir unter anderem das Grossmünster und die Wasserkirche an, dies sind zwei evangelisch-reformierte Kirchen. 

 

7-Egg-Wanderung

Sihlsee

Zürich

Die restlichen Tage dieser Woche arbeitete ich an meinen Excel-Listen weiter und ministrierte im Gottesdienst und in der Vesper.

Markus

Woche 10: Feierliche Profess von Frater Meinrad

Die zehnte Woche meiner „Klosterzeit“ unterschied sich bezüglich meiner Tätigkeiten kaum von den zurückliegenden Wochen. Ich erstellte wieder Excel-Listen und diese Büroarbeit fügte sich auch gut in das abermals regnerische Wetter ein.

Für die Einsiedler Klostergemeinschaft war diese Woche jedoch besonders, denn die Mönche hatten wieder etwas zu feiern: Am Freitag, 16. Juli feierte das Kloster Einsiedeln das Hochfest der Lieben Frau von Einsiedeln und anlässlich dessen fand am Sonntag, 18. Juli die Feierliche Profess von Frater Meinrad statt. Im Rahmen einer feierlichen Messe, der Abt Urban vorstand, versprach Frater Meinrad, dass er sich auf Lebenszeit an die Mönchsgemeinschaft bindet. Im Anschluss an die Messe gab es noch einen Umtrunk, bei dem ich im Service tätig war. Es war eine sehr berührende und schöne Professfeier und ich wünsche Frater Meinrad, dass Gott ihm auf seinem weiteren Weg in jeder Situation beistehe.

Ich freue mich schon auf die nächste Woche, denn in jener Woche werde ich mir ein paar Tage Urlaub nehmen.

Markus